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Geschichte
1863 Gründung des Roten Kreuzes durch Henry Dunant
Der Schweizer Kaufmann erlebte in der Schlacht von Solferino 1859 das Leid der zahllosen unversorgten Verwundeten auf dem Schlachtfeld und organisierte spontan Hilfe durch Bewohner der umliegenden Dörfer. Tief beeindruckt warb er in den Folgejahren für internationale Vereinbarungen zum Schutz Kranker und Verwundeter im Kriegsfall und für Vereinigungen von Freiwilligen zur medizinischen Hilfe.
1880 Gründung des Frauenvereins zur Pflege verwundeter Krieger in Burghausen
Im Landkreis Altötting waren es wie auch in vielen anderen Orten zunächst die Frauen, die sich im Zeichen des Roten Kreuzes zu Unterstützungsvereinen für kranke und verwundete Krieger zusammenschlossen. Am 10. Mai 1880 entstand in Burghausen seinerzeit gegründet von Freifrau von Rehlingen ein Zweigverein der bayerischen Frauenvereinigung des Roten Kreuzes. Hauptaufgaben dieser frühen Vereinigungen waren die Krankenpflege und die Sammlung von Hilfsgütern für Bedürftige.
1910 Rot-Kreuz-Kolonne wird am 6. November in Burghausen gegründet
„Edel sei der Mensch, hilfreich und gut!“ Unter diesem Motto gründeten 40 Herren aus Burghausen, das zu jener Zeit gerade mal 3.265 Einwohner zählte, am 06. November 1910 die „freiwillige Sanitätskolonne Burghausen“. Dies war kein leichtes Unterfangen, denn die strengen Vorbedingungen zur Aufnahme in den Landesverband mussten erfüllt werden: „Nach den Dienstinstruktionen müssen einer Kolonne mindestens 30 Mann angehören, ein Drittel hiervon müsse sich verpflichten, im Notfalle außerhalb des Ortes Dienst zu leisten, wie auch die Kolonne den Rettungsdienst in und um Burghausen auszuüben hat.“
1911 Start des Rettungsdienstes im Oktober
Zu Beginn des regulären Rettungsdienstes im Oktober 1911 stand für viele Jahre nur ein zweirädriger, mit braunem Segeltuch bespannter, Handwagen zur Verfügung. Das Gefährt wurde von den Sanitätern liebevoll „Handmarie“ genannt, die damit ihren menschenfreundlichen Dienst versahen.
1914 Ausbruch des 1. Weltkrieges
Der 1. Weltkrieg war die erste große Belastungsprobe für die Sanitäter der Kolonne des Roten Kreuzes in Burghausen. Viele Sanitäter wurden an die Front gerufen um dort ihren Dienst zu versehen. Die daheim geblieben Frauen des Frauenvereins taten währenddessen ihren Dienst in der Heimat.
1926 Erste Krankenwagen der Kolonne
Großes Aufsehen erregte 1926 die Anschaffung eines motorisierten Krankenwagens. Dabei handelte es sich um einen Protos Typ C1 10/45PS. Ein rechtsgelenktes Fahrzeug mit 2,6l Hubraum und einer maximalen Leistung von 45 PS und einer beachtlichen Höchstgeschwindigkeit von 85 km/h.
1928 Gründung des Jugendrotkreuzes in Burghausen
Unter der Führung von Hans Niebling entstand eine Gruppe junger Burschen, die sich unter der Fahne des Roten Kreuzes zusammen taten. Das Jugendrotkreuz in Burghausen war entstanden. 14 Burghauser Buben unterstützten den Burghauser Sanitätsdienst, halfen beim Schieben der „Handmarie“, übten den Druckverband, Mund-zu-Mund-Beatmung und belegten Schwimm- und Rettungskurse.
1935 Neuer Rettungswagen in Burghausen
Nach über 26.000 Einsätzen hatte der Protos ausgedient und wurde durch einen moderneren Kraftwagen der Marke Phänomen für den damaligen Preis von 7.500 RM ersetzt. Der Phänomen brauste mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h durch die Stadt. Nun konnte man sehr geräumig in dem Fahrzeug arbeiten, da das Fahrzeug auf der Basis einen Kleinlasters aufgebaut war.
1935 Frauenbereitschaft wird ins Leben gerufen
Seit 1880 opfern Sich die Frauen liebevoll für die Pflege verwundeter Krieger in Burghausen auf. Sei es durch Spenden oder anderer wohltätiger Arbeit. Seit 1935 sind diese in der Kolonne eingegliedert und leisten humanitäre Hilfe am Menschen in einer eigenen Frauenbereitschaft.
1937 Gleichschaltung durch die Nationalsozialisten
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde 1937 auch das Deutsche Rote Kreuz gleichgeschaltet und nationalsozialistisch überformt. Die Gliederungen des Roten Kreuzes werden aufgelöst und in die neue Einheit DRK überführt. Die Organisation wird nach dem „Führerprinzip“ strikt durch die SS gegliedert. Das DRK verliert alle Wohlfahrtseinrichtungen, das JRK wird aufgelöst.
1939 Ausbruch des 2. Weltkrieges
Wie schon im ersten, so lag auch im 2. Weltkrieg der Verwundetentransport in den Händen der Kolonne. Der Krankentransport während der Kriege wurde zu jeder Tages- und Nachtzeit bei widrigsten Verhältnissen, miserablen Straßen und voller Dunkelheit durchgeführt und stellte an die Sankafahrer sowie Begleitpersonal die allergrößten Anforderungen. Dabei kam erschwerend hinzu, dass in den Anfangstagen des Krieges der größte Teil der gut ausgebildeten Rotkreuzmänner in die Wehrmacht eingezogen wurde. Nur ein kleines Häuflein Sanitäter und Neuzugänge blieb zurück.
1945 Bomben auf Mühldorf
Am 16. März 1945 kam der Krieg nach Mühldorf, als Tiefflieger den Mühldorfer Bahnhof beschossen. Am 19. März bahnten sich schließlich 700 amerikanische Flugzeuge ihren Weg nach Mühldorf und warfen rund 6.000 Bomben über der Stadt ab, vornehmlich über dem Bahnhof. Bei dem Angriff kamen 129 Menschen ums Leben, darunter zahlreiche Kinder. Einen Monat später, am 20. April wurden erneut Bomben über der Stadt abgeworfen und töteten weitere 15 Mühldorfer. Die beiden Angriffe zerstörten rund 40% des gesamten Wohnraums. Hier halfen Burghauser Männer und Frauen der Sanitätskolonne beim Transport und bei der Versorgung der verletzten Persnen. (Im Jahre 2014 sowie 2016 halfen abermals Burghauser Sanitäter, als es galt einen am Mühldorfer Bahnhof gefundenen Blindgänger zu entschärfen. Hier unterstützte die Burghauser Bereitschaft ihre Kollegen aus Mühldorf bei der Evakuierung der Wohnungen nahe des Bahnhofs.)
1945 Ende des 2. Weltkrieges
Als die offizielle Übergabe Burghausens stattfand, lautete der Befehl der Besatzer, alle Waffen sowie Munition und Fotoapparate abzuliefern. Am 4. Mai ereigneten sich im Zuge dessen auf dem Stadtplatz drei Explosionen nacheinander. Der Bürgermeister und Glasermeister Josef Roiderer wurden auf die Wache geholt. Man warf ihnen Sabotage per Zeitzünder vor. Die Situation war brenzlig. Roiderer entging daraufhin nur knapp seiner Erschießung. Er stand schon an der Wand und die Bevölkerung sollte zuschauen. Da kam ein Sanitäter gelaufen und redete mit dem Oberleutnant. Es stellte sich heraus, dass die verwundeten Soldaten zugegeben hatten, die Explosionen durch das Wegwerfen von Zigaretten selbst verursacht zu haben.
1945 Betreuung des Kriegsauffanglagers auf dem Wacker-Sportplatz
Inzwischen hatten sich mehrere Gruppen von ca. 11.000 ehemaligen Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen im Weilhartforst gesammelt. Der Offizier der US-Armee stellte Stiglocher ein Ultimatum, wonach Burghausen die Versorgung dieser Menschen mit Lebensmitteln zu leisten hätte. Der Burghauser Kolonne oblag die gesamte medizinische Betreuung des Gefangenenlagers auf dem Wacker-Sportplatz. Sie betreute auch das Ausländerlager mit rund 10 unterschiedlichen Nationen und trug hierfür viel zur Abwendung der Seuchengefahr bei.
1946 Typhusepidemie in Neuötting
Wenig später forderten die Typhusepidemien in Neuötting (1946 und 1948) erneut alle Kräfte des BRK. Rund 300 Angehörige des Roten Kreuzes – unter anderem auch aus Burghausen, viele auch aus anderen Regionen Bayerns – versorgten die Seuchenopfer. Zwei junge Rotkreuzschwestern, Maria Lerchl und Gabriele Fries, starben beim Typhuseinsatz.
1952 In Dienststellung eines Volkswagen als Sanka
Nachdem sich 1946 das Rote Kreuz neu formieren konnte und die schlimmsten Folgen des Krieges Vergangenheit waren, waren die nötigen Mittel vorhanden um in Burghausen wieder einen Rettungswagen zu stationieren. In diesem Falle handelte es sich um einen für den Rettungsdienst ausgebauten VW Bully.
1954 BRK-Heim
Burghausen entwickelte im Zuge des Wirtschaftswunders und des Booms der Wackerwerke ein ganz neues Gesicht, die Neustadt entstand.
Hier wurde natürlich auch eine Schule gebraucht und hier konnte sich das Rote Kreuz endlich feste Räume sichern.
1958 Mercedes-Sanka wird eingeweiht
Voller Stolz konnten die Zeitungen 1958 berichten, das in Burghausen jetzt ein Mercedes im Rettungswesen seinen Dienst verrichtet. Bei dem Umbau eines Mercedes 180 konnte der Fahrer aus ca. 1,8l Hubraum stattliche 52 PS kitzeln, das reichte immerhin für 126 km/h.
1959 Hochwasserkatastrophe in Burghausen
Am 13. August gaben die Sirenen Großalarm: Das zweite Hochwasser diesen Jahres war da. Rotes Kreuz, Freiwillige Feuerwehr sowie Werkfeuerwehr waren Tag und Nacht im Einsatz. Am 14. August riss das Hochwasser auf der österreichischen Seite drei Joche der alten Brücke weg.
Nach dem Abflauen der Hochwasserspitze begannen österreichische Pioniere mit dem Bau einer Notbrücke über die Salzach.
Dieses Hochwasser im Jahr 1959 war der Auslöser für die Planung und Realisierung der Hochwasserschutzmauer, die wir heute als Salzachlände kennen.
1960er Diverse Übungen mit der Feuerwehr
In den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts war es recht ruhig in der Bereitschaft Burghausen. In den Zeitungen war zu lesen von zahllosen Übungen mit anderen Kolonnen aus der Gegend, dem Wackerwerk und dem THW.
Jedoch war unser Partner, die Feuerwehr Burghausen immer an unserer Seite, wenn es eine Übung zu bestreiten gab. So ergab es sich im Jahr 1963, dass die „Sanis“ mit den „Floriansjüngern“ zusammen eine Feuerlösch-Übung veranstalteten. Anscheinend müssen die Kameraden in der Altstadt so realitätsnah gearbeitet haben, dass sich die österreichischen Kollegen durch das Aufheulen der Sirenen angesprochen fühlten und sofort losgebraust sind. Große Augen machten die Runde, als diese erfuhren, dass es sich hierbei nur um eine Übung handelte, waren aber sehr erfreut, als ihnen die Burghauser bestätigten, dass sie sehr schnell zur Stelle waren. Man sieht auch hier, dass Hilfe nicht nur vereins-, sondern sogar grenzübergreifend ist.
1970 Schwerer Verkehrsunfall mit Sanka im Marktler Wald
Am 02.03.1970 ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall im Marktler Wald. Der Burghauser Rettungswagen war in Richtung Burghausen mit einem Patienten und seiner Mutter unterwegs, als auf der verschneiten Fahrbahn ein mit Heizöl beladener LKW einem langsameren Fahrzeug ausweichen wollte. Ein Zusammenstoß war unabwendbar, und so wurden die Sanitäter Anton Völker und Eduard Buchholz im Rettungswagen eingeklemmt und starben in Ausübung ihrer Pflicht. Während Eduard Buchholz schon bei seiner Bergung das Bewusstsein verlor, war Anton Völker die ganze Zeit bei vollem Bewusstsein. Dieser gab Anweisungen wie der Patient, die Mutter und sein Kamerad zu bergen seien. Jedoch gestalteten sich die Bergungsmaßnahmen so schwierig, dass es für sie keine Rettung gab.
1973 Weihung des neuen Einsatzfahrzeuges
Aufgrund des schweren Unfalls 1970 musste ein neues Einsatzfahrzeug beschafft werden. 1973 konnte die Kolonne ein neues Fahrzeug in Empfang nehmen.
1975 Wiederbelebung des JRK in Burghausen
1975, als das Berufsbildungwerk und das dazugehörige Jugendgästehaus noch ganz jung war, entschloss sich Heimleiter Horst Schäfer dazu, der Jugend im Lehrlingswohnheim eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu geben. Ursprünglich suchte Schäfer nach einer bestehenden Jugendorganisation, in der er seine Schützlinge unterbringen konnte. Da sich aber in Burghausen so etwas nicht anbot, sah er darin einen Ansporn, eine solche Gruppe unter dem Mantel des Roten Kreuzes zu gründen. Anfangs war den neuen JRK‘lern gar nicht bewusst, dass es in Burghausen schon einmal eine Jugendgruppe des Roten Kreuzes gab. Jedoch zerschlug sich diese durch den Krieg.
1979 Neue Standarte wird geweiht
Ohne großes Fest mit Prunk, Trara und großen Worten – so stand es am 21. Juni 1979 im Burghauser Anzeiger zu lesen, so wurde die neue Standarte der Burghauser Kolonne eingeweiht.
Pfarrer Johann Lempertseder übernahm die Weihe in der hiesigen St. Konradkirche. Der Grund für die Neuanschaffung des Erkennungszeichens: das alte Banner hatte erheblich unter der Last der letzten Jahre gelitten.
1979 Notarztdienst wird eingeführt
Im Laufe der Jahre wird dem Rettungsdienst eine immer wichtigere Rolle zugeordnet. Die Wichtigkeit des Notarztes vor Ort wird erkannt und somit wird der Notarztdienst eingeführt. Das bedeutet das an einer Wache ein Fahrzeug ständig besetzt ist und im Notfall den diensthabenden Arzt direkt vor dem Krankenhaus abholen kann. Eine bessere Versorgung des Patienten ist somit gewährleistet.
1981 Renoviereung des BRK-Heims
27 Jahre war die Bereitschaft in den Räumen der Hauserbauernstraße untergebracht. So wurde beschlossen, dass unser Rot-Kreuz-Heim einer Renovierung bedarf. Es wurde eine Küche installiert und viele Schränke aufgestellt, in denen Material für Ausbildung und Einsatz untergebracht werden konnte.
1983 Katastrophenschutzlager wird aufgebaut
Ab 1983 wird in den Räumlichkeiten der Johannes-Hess-Schule ein Katastrophenschutz-Depot aufgebaut. Da der Lagerraum bald aus allen Nähten platzt erhält die Kolonne neue Räume, in denen Material und Technik sicher und sauber aufbewahrt und gewartet werden konnte.
1984 Mobile Wache brennt
Als die Feuerwehr 1984 eines morgens den Einsatzbefehl bekam „Brand einer Wohnung im Burghauser Hochhaus“ mussten alle Beteiligten feststellen, dass es sich um keine Wohnung handelte, sondern um die Mobile Wache des Roten Kreuzes. Der in unzähligen Stunden umgebaute Wohnanhänger brannte komplett aus. Dabei brannte nicht nur der Wohnwagen nieder, sondern auch eine komplette Sauerstoffanlage, eine Vakuummatraze, zwei Funkgeräte und diverse Medikamente, denn schließlich war der Anhänger so konzipiert, im K-Fall, also Katastrophenfall, sofort einsatzbereit zu sein.
1985 75 Jahre Kolonne Burghausen, neue Mobile Wache
Sozusagen als Geschenk zum 75. Geburttag erhielt die Kolonne eine neue Mobile Wache, nachdem ein Jahr zuvor unsere mobile Wachstation den Flammen zum Opfer gefallen ist. Nachdem Pfarrer Lamperseder das Fahrzeug weihte, wies der damalige Kolonnenführer auf das breite Aufgabengebiet der Kolonne hin: an der Spitze ganz klar der Rettungsdienst, aber ebenso wichtig, und das damals wie heute, sei die Ausbildung in Erster-Hilfe, die Betreuung bei den verschiedensten Veranstaltungen, Senioren- und Behinderten-Dienst und künftig auch die medizinische Betreuung der Feuerwehr in ihrer neuen Kriechstrecke für Atemschutzübungen.
1989 Fall der Mauer, Flüchtlingslager in Freilassing
Am 04.09.1989 half die Sanitätskolonne Burghausen bei dem Aufbau und der Inbetriebnahme des DDR-Flüchtlingslagers in Freilassing. Dort konnte die Ausstattung des Katastrophenschutzlagers Burghausen dazu beitragen, dass eine große Zeltstadt aufgebaut werden konnte.
1991 Einführung des NEF
„Neuerdings spinnens die Burghauser Sanka-Fahrer, jetz kommens glei mit zwei Autos, wenn was passiert“ – so, oder so ähnlich war wohl die Reaktion der Burghauser Bürger als in der Stadt das Notarzteinsatzfahrzeug – kurz NEF – eingeführt wurde. Der Hintergrund des ganzen machte allerdings sehr viel Sinn. Anton Geith machte sich Anfang der 90er stark, den Rettungsdienst um ein Fahrzeug erweitern zu können. Damit erhielt der Notarzt sowie der Rettungswagen mehr Flexibilität und konnte effektiver arbeiten. Burghausen war damit Vorreiter bei dem sog. Rendezvous- System, heute in ganz Deutschland ein Standard, der wichtige Minuten im Einsatzfall bringt und den Notarzt unabhängiger macht.
1991 Hilfsaktion für Ungarn beginnt
Zwischen 1991 und 2000 wurden insgesamt 14 Hilfslieferungen nach Ungarn gebracht um den dortigen Flüchtlingen aus dem kriegsgebeutelten Kroatien zu helfen. Gesammelt wurde vor allem Kleider, Lebensmittel, insbesondere Kindernahrung und –ausstattung. Die Hauptaufgaben der ehrenamtlichen Helfer waren, die Sachspenden vorzusortieren und dann in Ungarn direkt an die Bedürftigen zu verteilen.
Auch die freiwillige Feuerwehr half mit, damit diese Aktionen ein Erfolg werden konnten, insbesondere durch den LKW-Fahrer Jürgen Gerlach. Die Stadt Burghausen unterstützte dieses Projekt mit über 50.000 DM.
1994 Kolonne wird zur gemischte Bereitschaft
Durch eine Änderung in der Satzung des BRKs werden die Kolonnen mit seinen einzelnen Bereitschaften und Zügen in gemischte Bereitschaften umgestaltet. Frauen und Männer leisten gemeinsam in einer Bereitschaft Dienst am Menschen.
2001 Burghauser Fußballer in der 2. Bundesliga
Das Unmögliche ist wahr geworden. Innerhalb von nur 10 Jahren schaffte es die Fußballabteilung des SV Wacker e.V. aus der Kreisliga in die 2. Bundesliga. Es war für das Rote Kreuz eine anspruchsvolle Herausforderung, das Stadion mit einigen tausend Besuchern sanitätsdienstlich absichern zu können.
2002 Hochwasser in Dresden
Auch zum Elbehochwasser 2002 rückte die BRK Bereitschaft Burghausen mit ihrem damaligen 4-Tragen-Krankenwagen und einer stattlichen Truppe, bestehend aus BRK-Helfern und Rot-Kreuz-Einsatzfahrzeugen aus dem ganzen Altöttinger Landkreis aus, um die Evakuierung und die Bevölkerung in Dresden zu unterstützen.
2004 Landesgartenschau in Burghausen
Die Landesgartenschau in Burghausen fand vom 23. April bis 3. Oktober 2004 unter dem Motto „Ritter, Rosen und Ressourcen“ statt. Dies bedeutete einen Großeinsatz für alle ehrenamtlichen Rot-Kreuz-Helfer im gesamten BRK Kreisverband Altötting, denn die sanitätsdienstliche Absicherung dieser täglich stattfindenden Veranstaltung oblag dem Roten Kreuz. Die meisten ehrenamtlichen Sanitätsstunden leisteten Simon Fürst und Florian Schubert aus der Bereitschaft Burghausen.
2006 Papstbesuch in Altötting
Dieser Einsatz war alleine für das gesamte Rote Kreuz in Altötting nicht zu stemmen, sodass wir uns, wie bereits beim Papstbesuch 1980, Hilfe vom hiesigen Malteser Hilfsdienst holten.
An diesem 11. September wurden in Altötting bis zu 100.000 Pilger erwartet. Diese Aufgabe galt es zu meistern. Auch hier machte sich wieder einmal ständiges Trainieren und Üben bezahlt.
2010 BRK-Heim wird erneuert
In unzähligen Stunden ehrenamtlicher Arbeit wurde unser Schulungsheim neu renoviert. Zahlreiche Firmen beteiligten sich mit einer Spende, darunter die Firmen Hasenkopf und Ploider. Ebenso beteiligte sich die Stadt Burghausen. Dafür möchten wir uns noch einmal herzlich bedanken.
2010 BRK Bereitschaft Burghausen wird 100 Jahre alt
Mit einem großen Fest, Gottesdienst und Festveranstaltung konnten die Burghauser Sanitäter das 100-jährige Bestehen ihrer Bereitschaft feiern.
2011 Gautrachtenfest in Burghausen
Zum Gautrachtenfest des Gauverbandes 1 kamen mehr als 10.000 Trachtler nach Burghausen. Die Bereitschaft stellte in Zusammenarbeit mit der Kreisbereitschaftsleitung den Sanitätsdienst und sicherte bei mehr als 30°C Hitze den größten Festzug ab, den die Stadt je erlebt hat.
2012 Mobile Wache geht in Rente
Leider fiel 2012 bei einem Gewitter ein Baum auf die altgediente Mobile Wache und beschädigte sie irreparabel. Da die Anschaffung einer neuen Mobilen Wache auf dem neuesten Stand der Technik extrem teuer wäre, wird seither mit einem System aus Katastrophenschutz-Anhänger und Zelten gearbeitet, was sich als deutlich flexibler herausgestellt hat.
2013 Neuer RTW für die Bereitschaft
Nachdem bei einer Großübung in der OMV der altgediente Rettungswagen der Bereitschaft einen Getriebeschaden erlitten hat, wird mit Hilfe von zahlreichen Spenden von Gemeinden und Betrieben sowie der Stadt Burghausen ein neues Fahrzeug mit Kofferaufbau, auf Basis eines VW T5 angeschafft.
2013 Jürgen Eder neuer Bereitschaftsleiter der Bereitschaft Burghausen
2014 Spatenstich für die neue Rettungswache/Berufsfachschule für Notfallsanitäter
Die Bauarbeiten für die neue Rettungswache hinter dem Krankenhaus Burghausen schreiten im Sommer schnell voran und das alte „Kammerl“ der Bereitschaft wird abgerissen. Damit geht eine Ära zu Ende und das Büro der Bereitschaft zieht vorläufig in eine Garage an der Rettungswache um.
2015 Umzug ins neue Rettungszentrum sowie neuer KTW
Im Jahr 2015 bekam die Bereitschaft Burghausen einen neuen Krankentransportwagen auf Basis eines Ford Transit (BJ 2011) – er lief zuvor an der Rettungswache Altötting im Regelrettungsdienst. Zudem leisteten die Helfer der Bereitschaft unzählige Stunden beim Umzug bzw. Einzug in die neuen Räumlichkeiten. Wir bezogen vier neue Garagen, ein K-Schutz-Lager, eine neue Umkleide, ein Büro für die Bereitschaftsleitung sowie Toiletten und Duschen.
2015 Landesturnfest
Vom 3. Juni bis zum 7. Juni waren wieder unzählige Sanitäter der Bereitschaft gefordert, das Landesturnfest abzusichern. An nahezu allen erdenklichen Sportstätten in Burghausen waren Veranstaltungen und Workshops – nicht zuletzt war der gesamte Stadtpark mit einzelnen Mitmach-Stationen versehen. Wir hatten alle Hände voll zu tun – und das ganz ohne Unterstützung der Kreisbereitschaftsleitung.
2016 Silbermond, Helferführerschein und Notfallsanitäter
Wieder ein ereignisreiches Jahr für die Bereitschaft Burghausen: neben Routine-Sanitätsdiensten sicherten wir die ersten German Open im Eisschwimmen, zahlreiche Sportereignisse und Feste und in unserem größten bisherigen Einsatz den Abschluss der BR-Radltour mit einem Konzert der Weltstars von Silbermond ab.
Die stellvertretende Bereitschaftsleitung übernahm ab Juni Tobias Zadny.
Ein wichtiger Meilenstein für die Bereitschaft war die erste Prüfung für den Helferführerschein für einige unserer Mitglieder.
Eine neue Ära brach zudem mit der Notfallsanitäterprüfung an, die ein erstes unserer Mitglieder erfolgreich absolvierte.
Zudem wurde bayernweit der Digitalfunk eingeführt und auf unseren Fahrzeugen eingebaut.
2017 Neuer RTW sowie erstmalig neuer MTW und Glühweinverkauf München/Burghausen
Aufgrund eines Defekts unseres 2013 bekommenen Rettungswagens, muss erneut ein Rettungswagen her – dieser kommt aus dem Kreisverband Mühldorf. Ebenso bekommt die Bereitschaft erstmalig ihren lang ersehnten – und inzwischen unverzichtbaren – MTW. Nicht zuletzt wegen knapp 100 aktiven Mitgliedern ist dieser unabdingbar.
Im Dezember 2017 war die Bereitschaft auf dem Münchner Christkindl-Markt zum Glühweinverkauf (Info: Stadt Burghausen hat den Christbaum gespendet und alle Burghauser Vereine beteiligen sich beim Glühweinverkauf – jeden Tag ein anderer Verein). Ebenso ist es das erste Jahr eines gemeinsamen Glühweinverkaufs mit der FFW Burghausen beim Kaufland – weitere Jahre folgen.
Tobias Zadny wird Bereitschaftsleiter und Jürgen Eder sein Stellvertreter.
2018 Auszug aus BRK-Heim in Johannes-Hess-Schule und Konzertsommer
Im Januar diesen Jahres wurde uns mitgeteilt, dass wir unser BRK-Heim in der Johannes-Hess-Schule verlassen müssen. Nach fünf Jahrzehnten braucht die Schule ihre Räumlichkeiten zurück. Nun sind wir heimatlos und auf der Suche. Unser Hab und Gut haben wir zusammengepackt und in unseren Garagen zwischengelagert, solange, bis wir ein neues Zuhause finden.
Beim Konzertsommer auf der Burg waren Größen wie Anastasia, Vincent Weiß, Patrick Kelly und Nena vertreten.
2019 Neubau des BRK-Heims im Rot-Kreuz-Zentrum Burghausen und Übernahme der Mobilen Wache
Da wir gezwungen waren, unser altes BRK-Heim zu verlassen, haben wir in diesem Jahr endlich wieder eine neue Heimat bekommen. Über den Garagen der Rettungswache sind neue Räume für die Bereitschaft und die Wasserwacht entstanden. Durch die feierliche Einweihung im November war es offiziell unser neues Heim. Uns stehen nun ein neues Büro, zwei Lehrsäle, Lagerräume und ein großer gemeinsamer Aufenthaltsraum mit Küche zur Verfügung.
Außerdem wurde uns die Mobile Wache der Bereitschaft Halsbach übergeben, da sich diese leider aufgelöst hat.
2020 Pandemie des Corona-Virus
Zu Beginn des Jahres konnte sich noch keiner ausmalen, welche Auswirkungen dieser Virus auf das gesamte Leben haben wird. Von Hygieneregeln über Maskenpflicht bis hin zum Lockdown. Auch unser alltägliches Bereitschaftsleben (Übungsabende, Sanitätsdienst, etc.) stand von einem Tag auf den anderen still. Nur die Schnelleinsatzgruppe war weiterhin 24/7 einsatzbereit.
2021 Teststraße, DSDS, neuer Look für unsere Fahrzeuge
Anfang des Jahres wurden wir von der Stadt Burghausen gebeten, bei dem Betrieb einer Drive-In-Teststraße in der Messehalle Burghausen mitzuwirken. Drei Tage pro Woche hatte die Bevölkerung die Möglichkeit, sich auf das Corona-Virus testen zu lassen.
Im August wurde die Altstadt zu einem Besuchermagneten. Das Casting für DSDS hat stattgefunden und die potenziellen neuen Superstars konnte man hautnah erleben.
Nach über 300 Arbeitsstunden sind die letzten Klebefolien zugeschnitten und nun ist es endlich soweit: unsere Fahrzeuge erstrahlen im neuen Look – alles in Eigenleistung.
2022 Zurück zur Normalität, Ukraine-Krieg, neue stellv. Bereitschaftsleitung
Seit Beginn des Corona-Virus kann man in diesem Jahr endlich wieder von „Normalität“ im täglichen Leben sprechen. Doch leider gilt das nicht überall. Am 24. Februar begann der russische Angriff auf die Ukraine. Wir halfen gemeinsam mit vielen anderen Organisationen, Flüchtlingsunterkünfte in Turnhallen zu errichten.
Jürgen Eder ist als stellv. Bereitschaftsleiter zurückgetreten und hat sein Amt an Melanie Schnitzenbaumer übergeben.